Securitate-Fiktionen
aus der Schreibwerkstatt der Herta Müller
Nachdem sie ein – im Kalten Krieg noch gefragtes -Thema literarisch usurpiert und über Jahre
besetzt hatte, fühlte sich Herta Müller irgendwo verpflichtet, die Materie
weiter zu stricken, erfinderisch auszubauen, um damit einerseits eine Art
Vormachtstellung zu begründen, die auch rivalisierende Autoren abhalten sollte,
das gleiche Sujet aus ihrer Sicht darzustellen.
Andererseits
sollte dem Leser vermittelt werden, sie sei ein
echtes Opfer der roten Diktatur;
sie sei – wie kaum ein anderer Literat - im Rumänien Ceausescus verfolgt und psychisch wie physisch misshandelt worden –
bis hin zur Folter.
Da Herta Müller genau weiß, was sie will und
strategisch anstrebt, wird die „Verfolgung“ literarisch inszeniert und dem
gutgläubigen Leser vehement eingehämmert, verbunden mit der Suggestion, es sei
in Wirklichkeit so gewesen.
Das Gegenteil ist der Fall.
Herta
Müllers Securitate-Verfolgungsgeschichten sind reine Fiktion.
Sie entstanden ausschließlich im Kopf der Autorin,
die nicht einmal auf einen wahren Kern zurückgreifen kann.
Selbst die Idee des Verfolgt-Seins übernimmt sie von
echten Opfern der Diktatur, von antikommunistischen Widerständchen, von echten
Dissidenten und Oppositionellen.
Dann strickt sie den aufgenommenen Faden auf ihre Art
weiter, so, als hätte sie manches selbst erlebt, bis hinein ins Verworrene,
Groteske, Absurde und Obszöne.
In ihrem 1997 publizierten, mit autobiographischen
Elementen gespickten „Roman“
„Heute
wäre ich mir lieber nicht begegnet“ wird eine Aussage von
Anfang an - leitmotivisch - eingesetzt, nämlich der Satz:
„Ich
bin bestellt“ –
Das ist eine apodiktische, immer wiederkehrende
Botschaft, die allerdings eingestreut wird, um ein fiktives Konstrukt, eine
phantastische Erfindung, eine Kopfgeburt zum Faktum zu erheben, eine freche
Lüge zur historischen Wahrheit.
Das „Ich bin bestellt“ wird somit zum einpaukenden Thema
mit Variationen, das, wie der Pauker im Unterricht, den Leser letztendlich
überzeugen soll nach dem Motto:
Eine
im Namen der Wahrheit oft ausgesprochene Lüge setzt sich irgendwann als Wahrheit fest.
Indem auf diese Weise dem Leser die Lug- und
Trug-Botschaft systematisch eingepflanzt wird, entsteht zugleich der
angestrebte Verfolgungs-Mythos, der Herta Müllers Image begründete und den
falschen Heiligenschein, von dem sie
heute noch zehrt und lebt.
Wenn
auch der eine oder andere die Farce erkennt, und vergeblich kritisch nachfragt,
Belege, Daten, Fakten und Beweise einfordert – der großen Masse der Getäuschten
genügt der Eindruck, es sei so gewesen wie geschildert.
Von tausend Lesern hakt vielleicht einer nach,
neuhundertneunundneunzig aber nehmen die Fiktion unverbindlicher Belletristik
als bare Münze hin, den Schein als Wesen.
Das gilt auch für die „akademische Forschung“, die
sich zu echter Kritik noch nicht
durchringen konnte.
Aus: Carl Gibson, Die Zeit der Chamäleons -
Aphorismen, Reflexionen, Maximen, Sentenzen, Ideen, Essays
Schriften zur Literatur, Philosophie und Geistesgeschichte und Kritisches zum Zeitgeschehen
Motto:
Zum Sinn der Philosophie heute
Philosophen müssen öffentlich agieren.
Philosophen müssen öffentlich agieren.
Sie sollen sich einmischen,
sie sollen reden und schreiben.
Philosophen müssen Fragen aufwerfen, aber auch Antworten anbieten,
sonst ist ihr Denken umsonst!
Das sprichwörtliche Schweigen der Philosophen ist ein Irrweg,
denn es nützt nur den Mächtigen.
Das sprichwörtliche Schweigen der Philosophen ist ein Irrweg,
denn es nützt nur den Mächtigen.
Carl Gibson, Philosoph, Schriftsteller (VS), Bürgerrechtler,
aktiv als Lenau-Forscher, kritischer Publizist (Blogger) und Herta Müller-Kritiker.
Wichtige Buchveröffentlichungen:
„Lenau. Leben – Werk – Wirkung“, Heidelberg 1989,
„Symphonie der Freiheit“,2008,
„Allein in der Revolte“,2013.
Carl Gibsons seit Jahren intensiver werdende Kritik an Herta Müllers Leben
(Selbstmythisierung) und Werk aus ethischer, ästhetischer und politischer Sicht –
bei Hinterfragung der „moralischen Integrität“ der umstrittenen Nobelpreisträgerin.
„Lenau. Leben – Werk – Wirkung“, Heidelberg 1989,
„Symphonie der Freiheit“,2008,
„Allein in der Revolte“,2013.
Carl Gibsons seit Jahren intensiver werdende Kritik an Herta Müllers Leben
(Selbstmythisierung) und Werk aus ethischer, ästhetischer und politischer Sicht –
bei Hinterfragung der „moralischen Integrität“ der umstrittenen Nobelpreisträgerin.
Vom Logos zum Mythos? Was wird aus den
Werten der Demokratie, wenn im Namen der
Wahrheit gelogen wird und falsche Ikonen
Ehrung finden, fragt der Bürgerrechtler und
Dissident während der Ceausescu-Diktatur
in seiner essayistisch-aphoristischen Auseinandersetzung mit den Medien, der
Politik und dem Werk der höchst umstrittenen, doch massiv protegierten
Nobelpreisträgerin für Literatur, Herta Müller.
Seit 2013 bezichtigt Carl Gibson Herta Müller des Plagiats. Er wirft ihr vor, aus
seinen Werken abgeschrieben, ihre Folter und Verfolgung im Kommunismus
erfunden, die Nobelpreisnominierung erschlichen, mehrfach wissentlich die
Unwahrheit gesagt und somit die internationale Öffentlichkeit vielfach getäuscht
zu haben.
Seine viel diskutierten, hier differenziert ausgeweiteten Argumente gingen bereits
um die Welt.
Ein Skandal?
Mehr zur "Philosophie" von Carl Gibson in seinem zweibändigen Hauptwerk:
in: "Symphonie der Freiheit", (2008)
sowie in dem jüngst erschienenen
"Allein in der Revolte. Eine Jugend im Banat", (2013)
"Allein in der Revolte. Eine Jugend im Banat", (2013)
Weitere Aphorismen, Reflexionen, Maximen, Sentenzen, Ideen und Essays werden auf diesem Blog folgen.
© Carl Gibson ( Fotos von Carl Gibson: Monika Nickel)
© Illustrationen und Graphiken: Michael Blümel
© Illustrationen und Graphiken: Michael Blümel
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