Türkische
Relikte in der deutschen Sprache - „Paputche“ oder das „Parapuch“ der Herta
Müller?
Bevor die Türken nach Deutschland kamen, standen sie
1783 vor den Toren Wiens und bedrohten das christliche Abendland. Dank einer
glücklichen Fügung entzog sich die Kaiserstadt der Belagerung und holte bald
darauf zum Gegenschlag aus.
Im Kampf gegen die Krummschwerter der Janitscharen
und gegen die Bedrohung durch den Islam befreite Prinz Eugen von Savoyen, besungen als „Der edle Ritter“, nach und nach die vom Halbmond besetzten
Gebiete, zunächst Belgrad, dann die Festung Temeschburg im Banat.
Nach einer fast zweihundertjährigen Besetzung durften
alle Türken aus Temeschburg anziehen, dank Prinz Eugens Großzügigkeit - mit
Mann und Maus.
Zurück ließen die
türkischen Besatzer nicht nur ein paar Säcke Bohnenkaffe wie vor Wien, sondern
auch noch einige andere kulinarische und sprachliche Relikte, die in die
Sprachen der von den Osmanen beherrschten Völker eingingen und sich bis heute
erhalten haben, namentlich ins Rumänische oder Russische und, was fast genau so
unbekannt ist, auch in das Deutsche als Sprache der Donauschwaben – nicht nur
in der „schwäbischen Türkei“, sondern auch der „Banater Schwaben“ in
dialektaler Ausprägung.
Als Kinder gebrauchten
wir den einen oder anderen Begriff eindeutig türkisch-arabischer Provenienz,
ohne über die Etymologie eines Wortes nachzudenken -
Wörter wie „Rahat“,
oder
„Halva“,
die zwei für den Balkanraum
typische Süßigkeiten bezeichnen
oder „Tschai“, ein Wort indischen
Ursprungs
das im Rumänischen und
Russischen „Tee“ bedeutet.
Solche Fremdbegriffe waren allgegenwärtig und wurden
von den Rumänen, deren Fürstentümer Walachei und Moldau der Hohen Pforte, dem
Türkischen reich, jahrhundertelang tributpflichtig waren, ebenso
selbstverständlich im Alltag eingesetzt wie von der deutschen Bevölkerung in
der Stadt Temeschburg und auf dem „schwäbisch“ geprägten Land, im deutschen
Dorf.
Da Herta Müller dieses Milieu für sich entdeckt zu haben
glaubt, bemüht sich die auf Effekthascherei ausgerichtete Autorin, beginnend
mit ihrem Debütband „Niederungen“, etwas verkrampft Exotisches mit
einfließen zu lassen, um mit diesen Exotismen
ihrer „Literatur“ einen gewissen Lokal-Kolorit
und somit einen originellen Anstrich
zu geben.
Das häufige
Einbeziehen rumänischer Dichtung oder populärer Lieder – in der Regel in
schlechter Übersetzung beziehungsweise eigener Nachdichtung – sowie rumänischer oder banat-schwäbischer
Redewendungen ist charakteristisch für alle ihre Werke.
Aus bundesdeutscher Sicht erscheint dies sogar stilbildend
und originell, eben weil der bestimmende Hintergrund, die Vorlage zur Abwandlung und Kopie, nicht erkannt wird.
Weil die fremde Welt des Banats schon aus
biologischen Gründen mehr und mehr aus dem Bewusstsein der Menschen
verschwindet, weiß kaum noch einer, wessen fremde Federn hier und dort
durchschimmern.
Da Herta Müller immer wieder auch Elemente in ihre
„Literatur“ einbaut, die sie irgendwo beiläufig
aufgeschnappt hat, häufen sich Ungenauigkeiten und falsche Angaben aller
Art.
Die Mühe, das eine oder andere zu überprüfen, macht
sich die verhätschelte, verwöhnte und
kaum kritisierte Belletristin nie – wohl nicht nur deshalb, weil ihr das exakte
wissenschaftliche Arbeiten nicht liegt, sondern weil sie bisher mit allen ihren exponierten Trivialitäten und
Banalitäten durchkam, bis hinein in die Sphären der Beleidigung und
Kränkung lebender Personen.
Also stößt der aufmerksame Leser bei der Lektüre von
Herta Müller-Texten nicht nur auf alogische, absurde, groteske Geschichten, auf
„ungehört Unerhörtes“, wie ich es
immer wieder definierte, sondern auch auf noch nie vernommene Begriffe wie
„Parapuch“!
Nicht schlecht staunte ich, als mir den Ausdruck „Parapuch“ in ihrem Werk „Heute wäre ich mir lieber nicht begegnet“ auffiel,
obwohl man ahnen konnte, was gemeint war, insofern man selbst im Banat
aufgewachsen war.
Ist das nun ein weiterer Neologismus, mit dem Herta
Müller die deutsche Sprach zu bereichern gedenkt, fragte ich mich – etwa wie
jener „Verhörer“, der ihr entwischt
war wie jener übel riechende Geist aus der Laterne - und somit ein neuer Fall für die
„Wortwarte“ oder gar für die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung?
Meinte Herta Müller vielleicht den Begriff „Paputche“?
Der Ausdruck ist mir seit der Kindheit bekannt.
Das Wort ist türkischen Ursprungs und dürfte auf den
Begriff „Paputsch“ zurückzuführen
sein, der in mehreren Sprachen
„Pantoffeln“ bedeutet, ungarisch „papucs“, rumänisch „papuci“ und ein Schuhwerk
bezeichnet, das wohl von Türken zu osmanischen Zeiten in den Balkanraum eingeführt
wurde und sich dort erhalten hat.
Im Banat, speziell in einigen Dörfern wie Sackelhausen
oder Gertjanosch, aber auch in der Großstadt Temeschburg (rumänisch Timisoara)
wurde der wohl von den Pantoffeln abgeleitete Dialekt-Ausdruck „Paputche“ vor allem dann eingesetzt,
wenn die „gesamte Sippschaft“, der
familiäre Anhang, der Familien-Clan bezeichnet werden sollte und zwar
pejorativ.
Auf die Frage, wer anwesend war, hieß es lapidar
abwertend:
„Die
ganze Paputche“!
Im übertragenen Sinne bedeutet „Paputche“ also
„Sippe“ – die Großfamilie mit allen Dazugehörigen!
Im Bayerischen heißt es salopp: „Die ganze Bagage!“
Doch was bedeutet „Parapuch“?
Ist das eine weitere Spielart von Paputche?
Das weiß nur Herta Müller!
Nach einigen aufwendigen Recherchen stieß ich
irgendwo auch auf den Begriff „Paraputche“,
doch nirgendwo auf „Parapuch“?
Hoffentlich werden die Türken es Herta Müller nicht
übel nehmen, wenn sie das Neu-Türkische ebenso
vergewaltigt und verunstaltet, wie sie es mit meinem geliebten Deutsch
ungebremst praktiziert.
„Wert
und Ehre deutscher Sprache“?
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung kann
nun einen Disput zur Thematik einberufen und dann entscheiden, welcher Begriff
die Sprache Luthers und Goethes bereichern soll,
das Wort „Paputche“
aus dem Banat
oder die literarisch schon tief verankerte Neologismus
singulärer Art der Herta Müller „Parapuch“!
Vielleicht hat sie auch dafür einen Preis verdient?
Aus: Carl Gibson, Die Zeit der Chamäleons -
Aphorismen, Reflexionen, Maximen, Sentenzen, Ideen, Essays
Schriften zur Literatur, Philosophie und Geistesgeschichte und Kritisches zum Zeitgeschehen
Motto:
Zum Sinn der Philosophie heute
Philosophen müssen öffentlich agieren.
Philosophen müssen öffentlich agieren.
Sie sollen sich einmischen,
sie sollen reden und schreiben.
Philosophen müssen Fragen aufwerfen, aber auch Antworten anbieten,
sonst ist ihr Denken umsonst!
Das sprichwörtliche Schweigen der Philosophen ist ein Irrweg,
denn es nützt nur den Mächtigen.
Das sprichwörtliche Schweigen der Philosophen ist ein Irrweg,
denn es nützt nur den Mächtigen.
Carl Gibson, Philosoph, Schriftsteller (VS), Bürgerrechtler,
aktiv als Lenau-Forscher, kritischer Publizist (Blogger) und Herta Müller-Kritiker.
Wichtige Buchveröffentlichungen:
„Lenau. Leben – Werk – Wirkung“, Heidelberg 1989,
„Symphonie der Freiheit“,2008,
„Allein in der Revolte“,2013.
Carl Gibsons seit Jahren intensiver werdende Kritik an Herta Müllers Leben
(Selbstmythisierung) und Werk aus ethischer, ästhetischer und politischer Sicht –
bei Hinterfragung der „moralischen Integrität“ der umstrittenen Nobelpreisträgerin.
„Lenau. Leben – Werk – Wirkung“, Heidelberg 1989,
„Symphonie der Freiheit“,2008,
„Allein in der Revolte“,2013.
Carl Gibsons seit Jahren intensiver werdende Kritik an Herta Müllers Leben
(Selbstmythisierung) und Werk aus ethischer, ästhetischer und politischer Sicht –
bei Hinterfragung der „moralischen Integrität“ der umstrittenen Nobelpreisträgerin.
Vom Logos zum Mythos? Was wird aus den
Werten der Demokratie, wenn im Namen der
Wahrheit gelogen wird und falsche Ikonen
Ehrung finden, fragt der Bürgerrechtler und
Dissident während der Ceausescu-Diktatur
in seiner essayistisch-aphoristischen Auseinandersetzung mit den Medien, der
Politik und dem Werk der höchst umstrittenen, doch massiv protegierten
Nobelpreisträgerin für Literatur, Herta Müller.
Seit 2013 bezichtigt Carl Gibson Herta Müller des Plagiats. Er wirft ihr vor, aus
seinen Werken abgeschrieben, ihre Folter und Verfolgung im Kommunismus
erfunden, die Nobelpreisnominierung erschlichen, mehrfach wissentlich die
Unwahrheit gesagt und somit die internationale Öffentlichkeit vielfach getäuscht
zu haben.
Seine viel diskutierten, hier differenziert ausgeweiteten Argumente gingen bereits
um die Welt.
Ein Skandal?
Mehr zur "Philosophie" von Carl Gibson in seinem zweibändigen Hauptwerk:
in: "Symphonie der Freiheit", (2008)
sowie in dem jüngst erschienenen
"Allein in der Revolte. Eine Jugend im Banat", (2013)
"Allein in der Revolte. Eine Jugend im Banat", (2013)
Weitere Aphorismen, Reflexionen, Maximen, Sentenzen, Ideen und Essays werden auf diesem Blog folgen.
© Carl Gibson ( Fotos von Carl Gibson: Monika Nickel)
© Illustrationen und Graphiken: Michael Blümel
© Illustrationen und Graphiken: Michael Blümel
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