Vendetta-Literatur
Oder
Literatur als Couch und Pranger
Der
eine geht mit seinen psychischen Problemen zum Psychiater und lässt sich
therapieren, still und diskret, der andere macht „Literatur“ daraus und wäscht
seine schmutzige Wäsche öffentlich, indem er seine Traumata und Obsessionen
allen vorsetzt, ohne Rücksicht auf die Auswirkungen.
Mit
der gleichen Rücksichtslosigkeit werden einige Personen aus dem biographischen
Umfeld an den Pranger gestellt und, ohne dass sie sich wehren könnten, mit
Anschuldigungen aller Art überhäuft.
Makel
und Stigmata werden an den Angeprangerten hängen bleiben, einfach deshalb, weil
sie sich nicht auf die gleiche Art, also „literarisch“ verteidigen können – und
schon gar nicht auf einem vergleichbaren Forum.
Ebenfalls über Literatur und Hand in Hand mit der Bloßstellung
einzelner Personen vollzieht sich die Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen Wertesystem,
indem einzelne Tabus aufgegriffen, erörtert
und gesprengt werden sollen.
Die Enttabuisierung
wird dabei mit drastischen Mitteln umgesetzt, nicht nur durch die gezielte
Provokation, sondern vielmehr durch das grobe Schockieren bis hinein in die
Untiefen der Obszönität, die, jenseits jeder Ethik und Ästhetik, als Stein
des Anstoßes dem Leser vorgesetzt wird.
Ob sich mit dieser Vendetta-Literatur über
öffentliche - aber einseitige - Verbalisierung
und Schuldzuweisung tatsächlich eine Seelenreinigung vollzieht, wie
vielleicht im Werk von Herta Müller angestrebt, oder ob das anklagende Individuum, der Autor, sich nicht in Selbstisolation
begibt, Traumata und Obsessionen weiter vertieft, mag dahin gestellt
bleiben.
Zurück bleiben bei solcher Abrechnungs-Literatur in
der Regel nur billige Effekte, die, gut vermarktet, zeitweise als „Erfolg“ erscheinen.
Im Grunde aber wird die zu bewältigende Krankheit verstärkt.
An
eine Katharsis - ohne dialektischen Bewältigungsprozess im „Gespräch“ und Einsicht - glaube ich
jedenfalls nicht.
Aus: Carl Gibson, Die Zeit der Chamäleons -
Aphorismen, Reflexionen, Maximen, Sentenzen, Ideen, Essays
Schriften zur Literatur, Philosophie und Geistesgeschichte und Kritisches zum Zeitgeschehen
Motto:
Zum Sinn der Philosophie heute
Philosophen müssen öffentlich agieren.
Philosophen müssen öffentlich agieren.
Sie sollen sich einmischen,
sie sollen reden und schreiben.
Philosophen müssen Fragen aufwerfen, aber auch Antworten anbieten,
sonst ist ihr Denken umsonst!
Das sprichwörtliche Schweigen der Philosophen ist ein Irrweg,
denn es nützt nur den Mächtigen.
Das sprichwörtliche Schweigen der Philosophen ist ein Irrweg,
denn es nützt nur den Mächtigen.
Carl Gibson, Philosoph, Schriftsteller (VS), Bürgerrechtler,
aktiv als Lenau-Forscher, kritischer Publizist (Blogger) und Herta Müller-Kritiker.
Wichtige Buchveröffentlichungen:
„Lenau. Leben – Werk – Wirkung“, Heidelberg 1989,
„Symphonie der Freiheit“,2008,
„Allein in der Revolte“,2013.
Carl Gibsons seit Jahren intensiver werdende Kritik an Herta Müllers Leben
(Selbstmythisierung) und Werk aus ethischer, ästhetischer und politischer Sicht –
bei Hinterfragung der „moralischen Integrität“ der umstrittenen Nobelpreisträgerin.
„Lenau. Leben – Werk – Wirkung“, Heidelberg 1989,
„Symphonie der Freiheit“,2008,
„Allein in der Revolte“,2013.
Carl Gibsons seit Jahren intensiver werdende Kritik an Herta Müllers Leben
(Selbstmythisierung) und Werk aus ethischer, ästhetischer und politischer Sicht –
bei Hinterfragung der „moralischen Integrität“ der umstrittenen Nobelpreisträgerin.
Vom Logos zum Mythos? Was wird aus den
Werten der Demokratie, wenn im Namen der
Wahrheit gelogen wird und falsche Ikonen
Ehrung finden, fragt der Bürgerrechtler und
Dissident während der Ceausescu-Diktatur
in seiner essayistisch-aphoristischen Auseinandersetzung mit den Medien, der
Politik und dem Werk der höchst umstrittenen, doch massiv protegierten
Nobelpreisträgerin für Literatur, Herta Müller.
Seit 2013 bezichtigt Carl Gibson Herta Müller des Plagiats. Er wirft ihr vor, aus
seinen Werken abgeschrieben, ihre Folter und Verfolgung im Kommunismus
erfunden, die Nobelpreisnominierung erschlichen, mehrfach wissentlich die
Unwahrheit gesagt und somit die internationale Öffentlichkeit vielfach getäuscht
zu haben.
Seine viel diskutierten, hier differenziert ausgeweiteten Argumente gingen bereits
um die Welt.
Ein Skandal?
Mehr zur "Philosophie" von Carl Gibson in seinem zweibändigen Hauptwerk:
in: "Symphonie der Freiheit", (2008)
sowie in dem jüngst erschienenen
"Allein in der Revolte. Eine Jugend im Banat", (2013)
"Allein in der Revolte. Eine Jugend im Banat", (2013)
Weitere Aphorismen, Reflexionen, Maximen, Sentenzen, Ideen und Essays werden auf diesem Blog folgen.
© Carl Gibson ( Fotos von Carl Gibson: Monika Nickel)
© Illustrationen und Graphiken: Michael Blümel
© Illustrationen und Graphiken: Michael Blümel
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