Sonntag, 7. April 2013

Allein - in der Revolte – meine Hommage an Albert Camus, Öffentliche Ehrung, Gekaufte Mehrheiten, Stallgeruch, Ornithologe auf der Pirsch, Ist der Starke ist am mächtigsten allein? Alleinsein und Einsamkeit, Aus: Carl Gibson, Aphorismen, Reflexionen, Maximen




Allein - in der Revolte – meine Hommage auch an Albert Camus

Das Alleinsein – eine Grundsituation der menschlichen Existenz.

Jeder steht irgendwann einmal ganz allein da – nicht erst in der Stunde des Todes.

In Schlüsselsituationen meines Lebens war ich immer allein und auf mich selbst gestellt.

Ergo galt es, allein zu entscheiden und allein zu handeln.

Alleinsein bedeutet jedoch nicht gleich auch einsam sein.

Ehepartner, Freunde, Mitmenschen – das sind Wegbegleiter auf einer Teilstrecke des Lebensweges.
Selbst gute Freunde kann man nur selten durchs ganze Leben hindurch mitnehmen.

In der Revolte – das ist die Haltung des Schaffenden in allen Bereichen, ebenso des Künstlers, der mit seinem Werk gegen das Bestehende ankämpft. Er formt den Gegenentwurfzum Konventionellen, zum Gesetz.

Im Mythos rebellieren die Halbgötter gegen die göttliche Ordnung –Prometheus und Luzifer.
Im tatsächlichen Leben erheben sich die Bürger nicht nur in Rom, wenn die Kornspeicher leer sind, wenn Werte und Gerechtigkeit mit Füßen getreten werden.

Wahres Menschsein manifestiert sich in der Revolte, nicht im opportunistischen Kriechertum der Servilen und Saturierten.

Revolte – das ist ein Lebensgefühl, eine Haltung, die Würde generiert und den Aufrechten Gang sichert.

Lieber arm und frei, als ein Sklave sein – oder, wie es früher hieß, lieber tot als rot.
Das – nach Camus, Sartre, Heidegger und anderen Existenzialisten „an sich“absurde Leben, muss mit Sinn und humanen Werten ausgefüllt werden, wenn es lebenswert bleiben soll – im permanenten Kampf, in der ständigen Auflehnung gegen die Statik des politischen Seins.



270.

 

Öffentliche Ehrung

Eine kleine korrupte Clique verklickert der breiten Öffentlichkeit, dass die Hure eine Heilige ist.
So werden in der Demokratie Werte gemacht – über Volksverdummung „auf Niveau“!

269.

 
Gekaufte Mehrheiten

Bei Wikipedia verhält es sich so wie in der Bananenreplik während der Wahl. Gedungene Schreiberlinge formen aus jedem feigen Parteimitläufer und Agitatoren einen aufrechten Widerstandskämpfer gegen Despotismus und Tyrannei.
267.

 

Stallgeruch
 
Wer ihn hat, wird ihn nicht los, trotz widerholter Ehrungen und einem Rattenschwanz vor Lektoren und Liktoren, die ihr Bestes geben. Identität, Wesenheit und Kultur reifen über Generationen heran. Billige Effekthascherei und Mode werden sie nicht ersetzen. Des Pudels Kern lässt sich nicht verleugnen. Jeder bleibt am Ende das, was er ist.
266.

 
Ornithologe auf der Pirsch

Wenn er die Kamera dabei hat, machen sich die Vögel rar. Hoffentlich geht es dem Jager mit der Flinte nicht viel besser.
265.


Ist der Starke ist am mächtigsten allein?

In jedem Fall besinnt er sich besser auf die das eigene Potenzial, statt auf die Unterstützung schwacher Alliierter zu hoffen. Sie werden ihn verlassen, teils aus eigenem Unvermögen und Schwäche, den Kampf zu bestreiten, teils aus fehlender Einsicht und aus Verkennung der Dimension dessen, was auf dem Spiel steht.
264.
 

Alleinsein und Einsamkeit

Die Liste der illustren Einsamen und Vereinsamten wird immer länger. Heute gesellte sich der Name Bela Bartoks hinzu – das vierte große B in der Musikgeschichte nach Bach, Beethoven und Brahms.
In Großsanktnikolaus im Banat geboren, fühlte sich der junge Ungar allein gelassen und einsam.
Konnten das künstlerische Schaffen und die Musik der Nationen diese Einsamkeit lindern, bannen?

Nicht anders als Nietzsche, van Gogh und andere Genies der Menschheit verschied Bela Bartok verarmt und verkannt im amerikanischen Exil.
262.


  Philosoph und Zeitkritiker Carl Gibson


 

Aus: Carl Gibson, „Gedanken zum Tag“ -

Aphorismen, Reflexionen, Maximen, Sentenzen, Ideen, Essays

zur Literatur, Philosophie und Geistesgeschichte und Kritisches zum Zeitgeschehen



Motto:
Zum Sinn der Philosophie heute

Philosophen sollen reden und schreiben,
Philosophen sollen Fragen aufwerfen und Antworten anbieten,
sonst ist ihr Denken umsonst!

Das – sprichwörtliche – Schweigen der Philosophen ist ein Irrweg.

Das Schweigen der Denker nützt nur den Mächtigen.






Mehr zur "Philosophie" von Carl Gibson in seinem Hauptwerk in zwei Bänden,
in:


"Symphonie der Freiheit"

bzw. in dem jüngst erschienenen

"Allein in der Revolte".
Eine Jugend im Banat






Weitere Aphorismen, Reflexionen, Maximen, Sentenzen, Ideen und Essays werden auf diesem Blog folgen.


Copyright: Carl Gibson
Fotos von Carl Gibson: Monika Nickel

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