11.
Carl Hanser- Verleger Michael Krüger über
seine Autorin Herta Müller
"Erpresserbriefe" als Kunst -
Wie Legenden entstehen und verbreitet werden
„Eine Chronistin europäischer Geschichte“ -
So reißerisch aufgebläht und
zugleich sachlich falsch überschreibt die Zeitschrift „Cicero“ das Interview
mit dem Herta Müller- Verleger Michael Krüger unmittelbar nach der Nobelpreisverleihung.
Viel zu Herta Müller hat der Verleger
nicht zu sagen – und das Wenige, was er sagt ist ausweichend, je reserviert
oder entspricht nicht den Fakten.
Herta Müller, die ohne Goethe
und Schiller auskommt, ohne Heine und Nietzsche, ohne Literaturgeschichte,
Geistesgeschichte und Kulturgeschichte, ja ohne Kultur und Bildung agiert in
ihrem gesamten Vorgehen – auch über die Literatur hinaus – zutiefst ahistorisch.
Man hat den Eindruck, dass diese sachlich vollkommen deplatzierte und nicht dem Munde des Verlegers entnommene Überschrift, nur für Leute geschrieben wurde, die sowieso nur Überschriften lesen. Hauptsache, die Botschaft bleibt in den Köpfen hängen, auch wenn sie falsch ist. So verfälscht unverantwortlicher Journalismus die Wahrheit, die historische Wahrheit und die Geschichte.
Man darf nicht gleich alles auf
die Goldwaage legen und jede kleine Nuance kritisch werten, werden mir jene
entgegnen, die alles legitimieren und für jedes Versagen eine Rechtfertigung
suchen.
Doch! Halte ich dagegen!
Gerade wenn ein Großverleger –
wohl erstmals öffentlich - über seine Neu-Akquisition spricht, die –
überraschend für die gesamte Literarische Welt – ohne besondere Meriten einen
Nobelpreis zugesprochen bekam, der de facto – nach meiner Auffassung -
erschlichen, ja ergaunert und durch politische Protektion hinter den Kulissen
durchgesetzt wurde, dann muss man genauer lesen, genauer hinhören und eben
diese feinen Nuancen – auch des Nichtgesagten – registrieren und werten.
Mit dem Hinweis, der Chef der Literatur-Nobelpreis-Jury in
Stockholm Peter Englund sei ein kluger Kopf und hervorragender Experte in
Neuerer Geschichte, deutet Verleger Krüger nicht nur an, Herta Müllers historische Verdienste würden so mit gewürdigt –
er suggeriert darüber hinaus
auch, Peter Englund sei – quasi
als Zünglein an der Waage und als Einziger – auch noch für die Preisverleihung
an die kontrovers diskutierte Unbekannte verantwortlich, was, nach meiner
Auffassung einem Ammenmärchen gleichkommt.
Über Martin Walser kam Michael
Krüger auf den von ihm alsbald geschätzten Oskar Pastior … und über diesen Herta
Müller –„Freund“ auf Zeit aus Siebenbürgen auf die Unbekannte aus dem Banat,
auf „Herta
who?“, deren Bücher er alle
gelesen haben will.
Wenn das tatsächlich so ist und
Verleger Krüger auch die Artikel und Interviews von Herta Müller intensiv
verfolgt hat, dann muss er auch mit ihren
dutzendfach ausgebreiten Lügen konfrontiert worden sein?
Oder?
Hat er dagegen nichts einzuwenden?
Ob er die Literatur Herta
Müllers gut findet, die er verlegt, sagt Carl Hanser Chef und Verleger Michael
Krüger nicht explizit.
Auch vermeidet er eine
unmittelbare Würdigung seiner Autorin.
Beim aufmerksamen
Zwischen-den-Zeilen-Lesen hat man sogar den Eindruck, Krüger mache einen Bogen
um diesen Aspekt, er gehe einer eindeutigen Wertung – wie die Katze um den
heißen Brei – aus dem Wege, weil er zu einem absoluten Verdikt, das ihm eher
peinlich ist, nicht ganz stehen kann.
Ist ihm die Akquisition
Herta Müller nicht ganz geheuer, trotz Nobelpreis?
Spricht das Gewissen dagegen
oder der sensible Kunstverstand, der Herta Müllers Kreationen mit den
literarischen Werken anderer mehr oder weniger nobelpreiswürdiger Literarten
deutscher Zunge konfrontieren, vergleichen und messen wird?
Das kluge Expertentum, das der
deutsche Großverleger dem Schweden vom Nobelpreiskomitee bescheinigt, fehlt bei
seiner Einschätzung Herta Müllers als Literatin.
Weshalb sagt Krüger nicht auch explizit, Herta Müller sei eine „kluge“ Frau, die „hervorragende“ Literatur produziere, die belesen sei wie Oskar Pastior, die die Möglichkeiten der deutschen Sprache virtuos auslote und ausschöpfe wie jener?
Weshalb sagt Krüger nicht auch explizit, Herta Müller sei eine „kluge“ Frau, die „hervorragende“ Literatur produziere, die belesen sei wie Oskar Pastior, die die Möglichkeiten der deutschen Sprache virtuos auslote und ausschöpfe wie jener?
Vielleicht auch deshalb, weil
Herta Müller in der Tat nicht belesen ist.
Ihr fehlt nicht nur fundiertes Wissen in Ideen- und Geistesgeschichte; sie kommt auch ohne eine Auseinandersetzung mit der deutschen und europäischen Klassik und Romantik aus, ohne die großen Fremdsprachen Englisch und Französisch – und sie rezipiert praktisch keine große fremdsprachige Literatur.
Ihr fehlt nicht nur fundiertes Wissen in Ideen- und Geistesgeschichte; sie kommt auch ohne eine Auseinandersetzung mit der deutschen und europäischen Klassik und Romantik aus, ohne die großen Fremdsprachen Englisch und Französisch – und sie rezipiert praktisch keine große fremdsprachige Literatur.
Ihre merkwürdige
Sprachakrobatik beim Produzieren von dadaistischer Nonsens-Literatur und ihr
alles andere als nobelpreiswürdiger vergewaltigender Umgang mit der nur
unzulänglich beherrschten Muttersprache, sind Aspekte, die nicht nur einem
Verleger auffallen müssen, der alle ihre Bücher gelesen haben will.
Das Hervorheben ihrer dialektalen Schreibweise durch Krüger klingt reserviert und wenig überzeugend, ebenso der Hinweis, dass sie über ihm vertraute Welten und Motive schreibt.
Das Hervorheben ihrer dialektalen Schreibweise durch Krüger klingt reserviert und wenig überzeugend, ebenso der Hinweis, dass sie über ihm vertraute Welten und Motive schreibt.
Ob es nur der Umsatz kraft Nobelpreis ist, der ihn
weiterhin an Herta Müller festhalten lässt wie andere Verleger, die
Bestseller-Autoren verlegen, obwohl diese nichts als geistig-literarischen Müll
produzieren?
Immerhin steht Verleger Michael
Krüger bis zu einem gewissen Grad hinter seiner Autorin, die nicht nur von mir
abgelehnt wird, wenn auch halbherzig und versucht, - über Prosa-Literatur
hinaus auch Herta Müllers höchst fragwürdigen Gedichte als „Kunst“ zu rechtfertigen – und dies mit Argumenten aus der
Unkenntnis der Materie heraus, die mich jedenfalls nicht überzeugen.
Den Erpresserbrief-Collagen
eine ästhetische Qualität zuzusprechen, ist an sich vermessen.
Wo bleibt der eigentliche Kunstfaktor?
Das frage ich nicht nur den
Deutschen Professor!
Papierausschnitte in wirrer
Struktur zusammenkleben kann jeder. Und es bedarf schon eines chaotischen
Bewusstseins, um der Nonsens-Botschaft jener Pseudokunst zu folgen.
Carl Hanser-Verleger Michael
Krüger stellt kennerisch fest: „Herta
Müller hat viele anonyme Drohbriefe in Rumänien und auch in Deutschland
bekommen, die so aussahen. Die Securitate bediente sich dieses traditionellen
Mittels der Einschüchterung und Verunsicherung.“
Wo sind diese Droh-Briefe?
Weshalb behauptet der Verleger
solches Zeug und nährt damit Legenden ohne Grundlage?
Mir ist nur ein Brieflein bekannt, wenige Zeilen eines betroffenen und in der Ehre gekränkten Mütterchens. Das Dokument ist Teil der Akte „Cristina“ und wurde bereits ausgiebig propagandistisch ausgeschlachtet, doch jenseits aller Objektivität, dafür verzerrt und irreführend – und dies sogar in einen „seriösen“ Blatt!
Mir ist nur ein Brieflein bekannt, wenige Zeilen eines betroffenen und in der Ehre gekränkten Mütterchens. Das Dokument ist Teil der Akte „Cristina“ und wurde bereits ausgiebig propagandistisch ausgeschlachtet, doch jenseits aller Objektivität, dafür verzerrt und irreführend – und dies sogar in einen „seriösen“ Blatt!
Aus diesem Brieflein hat man dann gleich mehrere gemacht und – wie Michael Krüger - so getan, als hätte der für die Aufrechterhaltung der
Diktatur zuständige rumänische Geheimdienst „Securitate“ nichts Besseres zu tun
gehabt, als Erpresser- und Drohbriefe an Literaten zu verschicken – an
Personen, die er ganz legal mit Ausreisepässen ausreisen ließ, statt sie im
Land ihrer Herkunft, in der kommunistischen Ceausescu-Diktatur ins Gefängnis zu
werfen oder gar zu liquidieren.
Herta Müller, ihr Gatte aus der
KP, der Schollendichter Richard Wagner und ihre anderen Kollegen aus der
Aktionsgruppe Banat, Mitglieder der RKP, reisten so aus! Unbehelligt von der
bösen Securitate!
Schuster bleibe bei deinem Leisten, kann man da nur sagen – und ein Verleger konzentriere
sich auf wahrhaft „gute Literatur“!
Ein Gang in den Englischen
Garten zum RFE-Gelände zur richtigen Zeit (1981) hätte dem Wahl-Münchner sicher
genauer vermittelt, wie die Securitate vorgeht, wenn sie zum Zweck gelangen
will.
Sie schickt „Carlos“,
der für eine Million Dollar Honorar, das in die Luft jagt, was man von
ihm erwartet.
Droh-Briefe, die gut geeignet
sind, eine „Verfolgung“ oder Bedrohung anzudeuten, kann jeder selbst verfassen
und an sich selbst schicken oder aus dem Ausland an sich schicken lassen.
So werden Legenden fabriziert, die dann via Literatur in bare Münze umgesetzt werden.
So werden Legenden fabriziert, die dann via Literatur in bare Münze umgesetzt werden.
Es bedarf keiner
Verschwörungstheoretiker, um solche Thesen in Umlauf zu bringen.
Der Deutsche Michel nimmt alles
hin – je exotischer die Lüge, desto glaubhafter wirkt sie. Von solchen Mythen
lebt Herta Müller.
Weshalb hält sein Verlagshaus
Hanser an Behauptungen fest, die nicht stimmen – etwa an dem Hinweis, Herta
Müller hätte im Rumänien Ceausescus das kommunistische Regime kritisiert?
Es ist zwar verständlich, wenn
Verleger Michael Krüger pro domo
spricht, seine Interessen wahrt und sich freut, wenn es im Kasten klingt.
Doch muss ein Philosoph den
Klang des Geldes gut finden?
Im Jahr 2007 bot ich dem Carl Hanser-Verlag
das Manuskript der entstehenden
"Symphonie der Freiheit“ an,
ein Werk, aus dem die Carl Hanser-Autorin Herta Müller schamlos abgeschrieben hat –
und dies noch vor dem Nobelpreis.
"Symphonie der Freiheit“ an,
ein Werk, aus dem die Carl Hanser-Autorin Herta Müller schamlos abgeschrieben hat –
und dies noch vor dem Nobelpreis.
Der Carl Hanser-Verlag wollte mein Werk
und damit die authentischen Securitate-Geschichten nicht.
Dafür aber druckten sie das,
was Herta Müller daraus gemacht hatte.
So entsteht Literatur!
In diesem Heft äußert sich Verleger Michael Krüger unmittelbar nach der Nobelpreisverleihung.
Noch 1984 publizierte die angeblich verfolgte Schriftstellerin Herta Müller
im "Neuen Weg", in deutscher Sprache
in Bukarest zur Zeit der Ceausescu-Diktatur
1978 - Richard Wagner, seit 1982 mit Herta Müller verheiratet,
liefert hier seine Propaganda-Aufbau-Lyrik ab,
aus der Sicht eines Genossen der Rumänischen Kommunistischen Partei
Richard Wagners Partei-Genosse
aus der
Rumänischen Kommunistischen Partei
Nicolae Ceausescu
Hier veröffentlichten Richard Wagner und Herta Müller mit dem Segen der KP
- ist das alles schon vergessen?
Carl Gibson - ein Opus über Widerstand im Ceausescu-Kommunismus
Hier bediente sich schamlos Herta Müller.
Die Germanisten aus Paderborn und Würzburg werden die plagiatsverdächtigen Textstellen sicher bald eruieren und in die Diskussion stellen.
seine Kritik an der Nobelpreisnominierung und der Nobelpreisehrung ging um die Welt - bewirkt hat sie nicht viel.
Fotos von Carl Gibson: Monika Nickel
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