Sonntag, 29. Dezember 2013

„Zum Werk von Kollegen äußere ich mich nicht“


„Zum Werk von Kollegen äußere ich mich nicht“,

 

entgegnete ein produktiver Schriftsteller, als er gefragt wurde, weshalb er Verzerrungen der historischen Wirklichkeit und plumpe Lügen aller Art im Werk fragwürdiger Konkurrenz unkommentiert lasse.

Der Schriftsteller, einst von einem „Kollegen“ denunziert und dem Geheimdienst einer Diktatur ausgeliefert, hatte nach Jahren stalinistischer Haft ein imposantes Aufklärungswerk vorgelegt, wurde aber nicht angemessen wahrgenommen, während  moralisch fragwürdige „Kollegen“  hoch im Kurs stehen.

Hätte er doch „Tacheles“ reden und Ross und Reiter nennen sollen, statt in die Anonymität eines belletristischen Werkes zu flüchten?
Fiel ihm nicht auf, dass das eigene Werk an moralischer Substanz verliert, wenn es Standpunkt verschweigt, statt als Gegengewicht zur Lüge aufzutreten?

„Zum Werk von Kollegen äußere ich mich nicht“,
ein sonderbarer Grundsatz!

Was wäre die Literaturkritik ohne das Urteil der großen Klassiker?

Fast alle haben sich geäußert und zur geistigen Situation ihrer Zeit Position bezogen.
Soll man denn jede Literaturkritik ausschließlich Rezensenten überlassen, jenen schöpferisch Unproduktiven, die nie ein geistiges Werk schufen?

Darüber hinaus ist jeder Autor auch ein Mensch und Staatsbürger – als solcher darf er sich nicht einfach und bequem zurückziehen, sondern er muss sich äußern, wenn Unrecht geschieht, wenn die Realität verzerrt und die Welt auf den Kopf gestellt wird.

Das ist seine Bürgerpflicht in einer funktionierenden Demokratie.


Wenn aufrechte, moralisch integere Charaktere zu gesellschaftlich relevanten Fragen schweigen, dann haben die Protagonisten der Lüge schon gewonnen.




© Illustrationen und Graphiken: Michael Blümel



Aus: Carl Gibson, Die Zeit der Chamäleons -



Aphorismen, Reflexionen, Maximen, Sentenzen, Ideen, Essays
Schriften zur Literatur, Philosophie und Geistesgeschichte und Kritisches zum Zeitgeschehen
Motto:

Zum Sinn der Philosophie heute

Philosophen müssen öffentlich agieren.
Sie sollen sich einmischen,
sie sollen reden und schreiben.
Philosophen müssen Fragen aufwerfen, aber auch Antworten anbieten,
sonst ist ihr Denken umsonst!
Das sprichwörtliche Schweigen der Philosophen ist ein Irrweg, 
denn es nützt nur den Mächtigen.
Carl Gibson



Carl Gibson

Die Zeit der Chamäleons

    


Kritisches zum Leben und Werk Herta Müllers
aus ethischer Sicht

Mit Tuschezeichnungen von Michael Blümel


Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa




 



Carl Gibson, Philosoph, Schriftsteller (VS), Bürgerrechtler

aktiv als Lenau-Forscher, kritischer Publizist (Blogger) und Herta Müller-Kritiker. 

Wichtige Buchveröffentlichungen:

 „Lenau. Leben – Werk – Wirkung“, Heidelberg 1989, 

„Symphonie der Freiheit“,2008,

 „Allein in der Revolte“,2013. 

Carl Gibsons seit Jahren intensiver werdende Kritik an Herta Müllers Leben

 (Selbstmythisierung) und Werk aus ethischer, ästhetischer und politischer Sicht –

 bei Hinterfragung der „moralischen Integrität“ der umstrittenen Nobelpreisträgerin.


Vom Logos zum Mythos? Was wird aus den
Werten der Demokratie, wenn im Namen der
Wahrheit gelogen wird und falsche Ikonen
Ehrung finden, fragt der Bürgerrechtler und
Dissident während der Ceausescu-Diktatur
in seiner essayistisch-aphoristischen Auseinandersetzung mit den Medien, der
Politik und dem Werk der höchst umstrittenen, doch massiv protegierten
Nobelpreisträgerin für Literatur, Herta Müller.
Seit 2013 bezichtigt Carl Gibson Herta Müller des Plagiats. Er wirft ihr vor, aus
seinen Werken abgeschrieben, ihre Folter und Verfolgung im Kommunismus
erfunden, die Nobelpreisnominierung erschlichen, mehrfach wissentlich die
Unwahrheit gesagt und somit die internationale Öffentlichkeit vielfach getäuscht
zu haben.
Seine viel diskutierten, hier differenziert ausgeweiteten Argumente gingen bereits
um die Welt.


Ein Skandal?







Mehr zur "Philosophie" von Carl Gibson in seinem zweibändigen Hauptwerk:
in: "Symphonie der Freiheit", (2008)


sowie in dem jüngst erschienenen

"Allein in der Revolte. Eine Jugend im Banat", (2013)



Weitere Aphorismen, Reflexionen, Maximen, Sentenzen, Ideen und Essays werden auf diesem Blog folgen.



© Carl Gibson (Fotos von Carl Gibson: Monika Nickel)
© Illustrationen und Graphiken: Michael Blümel

                         

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Herta Müller verhöhnt auch die Opfer von Auschwitz, Auszug aus: Carl Gibson, Vom Logos zum Mythos, 2015.

Wer die Diktatur faktisch entstellt, verfälscht die Geschichte und verhöhnt die Opfer der Diktatur.  Herta Müller hat beides getan - beuss...