Sonntag, 12. Mai 2013

Zynismus des Willens zur Macht




226.

Zynismus des Willens zur Macht

Hinter der perfiden Strategie, die Lüge als Wahrheit zu verkaufen, steht ein rücksichtsloses Machtbewusstsein und kühlstes Kalkül. Was Wahrheit ist und was sich als „Wahrheit“ durchsetzt entscheidet die Auflage des Mediums. 

Während Herta Müllers grobschlächtige Lügen, Selbstinszenierungen und Rachefeldzüge in Blättern wie DIE ZEIT in einer Auflagenstärke von 500 000 Exemplaren um die Welt gehen, kann ihr schärfster Kritiker seine Position nur dann und wann in Zeitungen bekannt machen, die kaum eine Auflage von 5 000 Exemplaren erreichen.
Nun frage man kritisch, welche Position, welche als Wahrheit verkappte Lüge wird sich im Bewusstsein der Öffentlichkeit durchsetzen und imageprägende Meinung werden?

Der Gutgläubige durchschaut diese Strategie der zynischen Machtentfaltung nicht und nimmt das als wahr an, was ihm die großen Blätter vorsetzen nach der sonderbaren, doch sogar effizient funktionierenden Logik der Instrumentalisierer und professionellen Meinungsmacher:

großes Blatt, großes Medium – große Wahrheit,

kleines Medium – Außenseiter-Meinung, kleine Wahrheit, wenn nicht Lüge.

Die Autorität der Einen wird gestärkt, obwohl ihre Lügen offensichtlich sind,
die Autorität des aufklärenden Richtigstellers und Kritikers wird untergraben, in Frage gestellt, ohne dass seine Fakten, Daten und Wahrheiten überprüft werden.

Am Ende der verhängnisvollen, demokratiefeindlichen und moralisch höchst bedenklichen Kette der Verfälschung und Verdrehung findet sich dann noch ein ganzes Sammelsurium von willigen, unkritischen, ja amoralischen Helfern und Helfershelfern, die ins Horn der Mächtigen stoßen und deren Trügerisches Werk vollenden, indem sie den Aufklärer in jeder Hinsicht fertig machen und ihn harpienhaft zerreißen – wie jenen Wahrhaftigen, der auf dem Weg zum Himmel von den Heiligen zerfleischt und aufgefressen wurde.
 



Aus: Carl Gibson, „Die Zeit der Chamäleons“ -


Aphorismen, Reflexionen, Maximen, Sentenzen, Ideen, Essays

zur Literatur, Philosophie und Geistesgeschichte und Kritisches zum Zeitgeschehen



Motto:
Zum Sinn der Philosophie heute

Philosophen sollen reden und schreiben,
Philosophen sollen Fragen aufwerfen und Antworten anbieten,
sonst ist ihr Denken umsonst!

Das – sprichwörtliche – Schweigen der Philosophen ist ein Irrweg.

Das Schweigen der Denker nützt nur den Mächtigen.



Mehr zur "Philosophie" von Carl Gibson in seinem Hauptwerk (in zwei Bänden),
in:

"Symphonie der Freiheit", (2008)

sowie in dem jüngst erschienenen

 "Allein in der Revolte". Eine Jugend im Banat, (2013)







Philosoph und Zeitkritiker Carl Gibson

Weitere Aphorismen, Reflexionen, Maximen, Sentenzen, Ideen und Essays werden auf diesem Blog folgen.


Copyright: Carl Gibson
Fotos von Carl Gibson: Monika Nickel

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Wer die Diktatur faktisch entstellt, verfälscht die Geschichte und verhöhnt die Opfer der Diktatur.  Herta Müller hat beides getan - beuss...