Donnerstag, 26. Dezember 2013

Herta Müller und Heinrich Heine? … aus der Sicht von Michael Naumann




Herta Müller und Heinrich Heine? … aus der Sicht von Michael Naumann


Diese beiden höchst unterschiedlichen Repräsentanten der deutschen Literatur miteinander zu vergleichen – darauf kann nur Michael Naumann kommen.

Auf der Suche – nicht nach der verlorenen Zeit, sondern nach dem, was Herta Müller aus meinem Werk ohne Zitation übernommen, zweckentfremdet und instrumentalisiert hat, stieß ich auf  jene Lobhudelei des Nominierers, Nominators, Protektors und Laudators Michael Naumann, in welcher dieser streitbare Politiker und große Kritiker der Neuzeit den Aufklärer und Kämpfer gegen Obskurantismus und Mystifikationen aller Art Heinrich Heine in den Sumpf des Missbrauchs herabzieht, um die von ihm über alle Maßen protegierte Herta Müller dadurch etwas zu erhöhen, ja in den Parnass zu katapultieren.

Was andere vielleicht anregt, regte mich in diesem Kontext nur auf. Als Apologet meiner eigenen Kreation notierte ich zu diesem höchst merkwürdigen Vergleich und unter anderem folgendes:

Der Bericht erschien in  „DER TAGESSPIEGEL“ vom 11.10.2009,
also pünktlich zur Nobelpreisverkündigung in Stockholm – nur wenige Stunden, nachdem der Name Herta Müllers der breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht worden war unter dem sonderbaren Titel:
Herta Müller
Was glaubst du, wer du bist?


Michael Naumanns durch und durch unkritische „Würdigung“ seiner angebeteten Herta Müller beginnt mit einer - in keiner Weise gerechtfertigten -Parallelisierung des eigenen Schützlings mit dem großen Lyriker, Prosaisten und Zeitkritiker Heinrich Heine.

Abgesehen von der Tatsache, dass Herta Müller die Ehrengabe der Heine-Gesellschaft einstreichen durfte, hat die Autorin aus dem Banat, nichts aber auch gar nichts mit dem großen Aufklärer und Vorläufer Friedrich Nietzsches zu tun.

Der Dichter und Denker Heine ist ihr fern.  Weder ist ihr sein umfassendes  und wirkungsreiches Oeuvre vertraut, noch hat sie etwas aus seinem geistig-ideellen Vermächtnis verinnerlicht,  verarbeitet oder gar etwas  von Heines romantikkritischen, antispekulativen Methode abbekommen.

Heinrich Heine war bis in seine letzten Stunden in der Matratzengruft ein gegen jeden Mystizismus und Obskurantismus ausgerichteter Aufklärer, ein Vertreter des klaren Wortes und des eindeutigen Ausdrucks, kritisch  in alle Richtungen, während Herta Müller systematisch die Mystifikation, die Vernebelung und Verschleierung der Wahrheit kultiviert.

Heinrich Heine hat Fürst von Metternich und das ganze retrograde System der Restaurationsepoche „mit spitzer Feder“ und somit auch konkret politisch bekämpft, während die stets systemkonforme Herta Müller sich nie mit den Mächtigen angelegt hat – weder damals in der Ceausescu-Diktatur mit der Securitate oder den Kommunisten ihres Ehemannes Richard Wagner , noch später in Deutschland in einer eventuellen Auseinandersetzung mit sozialpolitischen Fragen der Regierung.

Trotz dieser eklatanten Differenzen, die einem politisch ausgerichteten Autor und Publizisten bewusst sein müssten, stilisiert der parteiliche Michael Naumann seine – aus dem Verborgenen heraus und nur gegen schwachen Widerstand aus intellektuellen Kreisen – nominierte und aufs Podest gehobene Ikone zu einer Kämpferin für Gerechtigkeit, Wahrheit und Freiheit, die sie, bei Gott nie gewesen ist, ohne zu vergessen, den alten, synthetisch in die Welt gesetzten Verfolgungsmythos zu zelebrieren und die angebliche System-Opfer-Rolle Herta Müllers plakativ herauszustreichen.

Der im Internet veröffentlichte Artikel blieb unkommentiert, vielleicht weil einige stille Kritiker nun endgültig vor der Macht der Seilschaften in die Knie gingen, die Flinte ins Korn warfen und angesichts des irreversiblen Fait accompli endgültig resignierten.


Die Hunde durften ruhig weiter schlagen – Deutschland hatte einen Nobelpreis – und die Graue Eminenz Michael Naumann, der Nominierer oder der Nominator und Protektor, hatte seinen Stich gemacht!




Aus: Carl Gibson, Die Zeit der Chamäleons -



Aphorismen, Reflexionen, Maximen, Sentenzen, Ideen, Essays
Schriften zur Literatur, Philosophie und Geistesgeschichte und Kritisches zum Zeitgeschehen
Motto:

Zum Sinn der Philosophie heute

Philosophen müssen öffentlich agieren.
Sie sollen sich einmischen,
sie sollen reden und schreiben.
Philosophen müssen Fragen aufwerfen, aber auch Antworten anbieten,
sonst ist ihr Denken umsonst!

Das sprichwörtliche Schweigen der Philosophen ist ein Irrweg, 

denn es nützt nur den Mächtigen.
Carl Gibson



Carl Gibson

Die Zeit der Chamäleons

    


Kritisches zum Leben und Werk Herta Müllers
aus ethischer Sicht

Mit Tuschezeichnungen von Michael Blümel


Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa




 



Carl Gibson, Philosoph, Schriftsteller (VS), Bürgerrechtler

aktiv als Lenau-Forscher, kritischer Publizist (Blogger) und Herta Müller-Kritiker. 

Wichtige Buchveröffentlichungen:

 „Lenau. Leben – Werk – Wirkung“, Heidelberg 1989, 

„Symphonie der Freiheit“,2008,

 „Allein in der Revolte“,2013. 

Carl Gibsons seit Jahren intensiver werdende Kritik an Herta Müllers Leben

 (Selbstmythisierung) und Werk aus ethischer, ästhetischer und politischer Sicht –

 bei Hinterfragung der „moralischen Integrität“ der umstrittenen Nobelpreisträgerin.


Vom Logos zum Mythos? Was wird aus den
Werten der Demokratie, wenn im Namen der
Wahrheit gelogen wird und falsche Ikonen
Ehrung finden, fragt der Bürgerrechtler und
Dissident während der Ceausescu-Diktatur
in seiner essayistisch-aphoristischen Auseinandersetzung mit den Medien, der
Politik und dem Werk der höchst umstrittenen, doch massiv protegierten
Nobelpreisträgerin für Literatur, Herta Müller.
Seit 2013 bezichtigt Carl Gibson Herta Müller des Plagiats. Er wirft ihr vor, aus
seinen Werken abgeschrieben, ihre Folter und Verfolgung im Kommunismus
erfunden, die Nobelpreisnominierung erschlichen, mehrfach wissentlich die
Unwahrheit gesagt und somit die internationale Öffentlichkeit vielfach getäuscht
zu haben.
Seine viel diskutierten, hier differenziert ausgeweiteten Argumente gingen bereits
um die Welt.


Ein Skandal?







Mehr zur "Philosophie" von Carl Gibson in seinem zweibändigen Hauptwerk:
in: "Symphonie der Freiheit", (2008)


sowie in dem jüngst erschienenen

"Allein in der Revolte. Eine Jugend im Banat", (2013)



Weitere Aphorismen, Reflexionen, Maximen, Sentenzen, Ideen und Essays werden auf diesem Blog folgen.



© Carl Gibson (Fotos von Carl Gibson: Monika Nickel)
© Illustrationen und Graphiken: Michael Blümel

                         

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Herta Müller verhöhnt auch die Opfer von Auschwitz, Auszug aus: Carl Gibson, Vom Logos zum Mythos, 2015.

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